Pressebericht zum 7. Steinhölzlilauf


Erschienen am 4. Dezember 1996 im Der Bund

Wie am Gurtenlauf: Szacsvay und Paradis

LEICHTATHLETIK / Tomas Szacsvay und Hélène Paradis haben am 7. Steinhölzli-Lauf in Köniz neue Streckenrekorde aufgestellt. Dies vermochte vor allem deshalb zu erstaunen, weil man aufgrund der Streckenverhältnisse und der kühlen Witterung nicht mit solch hervorragenden Leistungen hatte rechnen können.

Autor: Christoph Fricker

Zur 7. Austragung des Steinhölzli-Laufes in Köniz hatten sich wiederum 260 Freizeitläufer angemeldet. Damit hat die Zahl der Startenden zwar erstmals stagniert, doch dies ist für die Organisatoren keine Enttäuschung. "Relevant ist der Vergleich zu 1990, als der Lauf zum ersten Mal durchgeführt wurde. Damals waren bloss 16 Leichtathleten dabei", berichtete OK-Leiter Thomas Winkler. Die Laufstrecke blieb unverändert, und mit einer zusätzlichen Sprintwertung nach der ersten Zielpassage konnte die Attraktivität noch ein wenig erhöht werden. Ebenfalls auf positives Echo stiess die Tatsache, dass zwischen zwei verschieden langen Strecken ausgewählt werden konnte.

Wettlauf gegen die Zeit

Im Mittelpunkt stand das Rennen um den Tagessieg. Gespannt war man auf das Abschneiden der Gurtenlaufsieger Tomas Szacsvay und Hélène Paradis, die beide erstmals auf den Startlisten des Steinhölzli-Laufs zu finden waren. Der Sieg des STB-Läufers Szacsvay stand nie in Frage. Bereits nach der ersten Runde lag der 30jährige komfortabel in Führung, und das Interesse konzentrierte sich auf seine Endzeit. Um unter dem letztjährigen Streckenrekord zu bleiben, wurde er jedoch bis zum Zieleinlauf hart gefordert. Es sei nicht einfach gewesen, auf den rutschigen Waldpassagen den Rhythmus zu finden und das Tempo hochzuhalten, meinte der souveräne Sieger. Besonders zu erstaunen vermochte seine Bestzeit niemanden. Tomas Szacsvay ist es gewohnt, auf anspruchsvollen Strecken zu laufen, wie sein 10. Rang am diesjährigen Jungfraumarathon beweist. Für die Zukunft will sich jedoch der mehrfache Saisonsieger nicht zu hohe Ziele setzen.

Auch Hélène Paradis wusste die Erwartungen zu erfüllen. Die 38jährige verdankt die ausgezeichnete Form ihrem Trainer Ernst Brenzikofer. "Durch den Beitritt zur TVL-Trainingsgruppe konnte ich enorm profitieren. Zwar hat sich das harte Training zu Beginn eher negativ ausgewirkt, doch nun scheinen sich die Erfolge einzustellen", nannte die glückliche Siegerin die Hauptursache für ihre ausgezeichnete Verfassung. Die zweifache Mutter liess sich auch vom hohen Anfangstempo ihrer stärksten Widersacherin und Vorjahressiegerin Nathalie Kuhn nicht irritieren. Beeindruckend, mit welcher Leichtfüssigkeit sie auch noch in den letzten Steigungen unterwegs war.

Vorzeitige Feier

Eröffnet wurde der Anlass traditionsgemäss mit den Allerkleinsten. Am schnellsten vermochte der 7jährige Dominic Rüfli aus Ostermundigen die Stadionrunde zurückzulegen. Bis der Vorjahreszweite jedoch als Sieger ausgerufen wurde, mussten zunächst organisatorische Schwierigkeiten beseitigt werden. In der ersten Auflage der Preisverteilung wurden nämlich andere Piccolos als Gewinner gefeiert, bis dann der Fehler festgestellt wurde. Verderben konnte man die Freude den fälschlicherweise Preisgekrönten nicht, befanden sich doch die meisten von ihnen bereits auf dem Heimweg, als der Irrtum bemerkt wurde.


4. Dezember 1996, Der Bund



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