Pressebericht zum 14. Steinhölzlilauf
Erschienen am 9. Dezember 2003 im
Der Bund
Seit 1999 dominiert ein Duo
Die Gewinner des 14. Steinhölzlilaufs heissen Martin von
Känel und Corinne Zeller.
458 Läuferinnen und Läufer sind am Wochenende durch den Steinhölzliwald
gerannt. So viele wie noch nie. Bei den Männern gewann ein alter Bekannter,
bei den Frauen konnte eine Neueinsteigerin eine Premiere feiern.
Sie hat kein Erbarmen gezeigt. Eisig hat sie durch den
Steihölzliwald gepfiffen und den Aufstieg nach etwa 300 Metern zu einer Tortur
werden lassen. Und dennoch hat sie nie eine Chance gehabt, die Bise. Schlotternde
Hände und kalte Füsse haben die gute Stimmung der Läufer und Zuschauer
nicht trüben können. Im Gegenteil: Wenn man sich richtig angezogen habe,
dann sei die Kälte kein Problem gewesen, sagte Peter Vollmer. Der SP-Nationalrat
hat die vier Kilometer lange Plauschstrecke dazu benützt, den "Kopf
durchzulüften", als Kontrastprogramm zur Bundesratswahl vom kommenden Mittwoch.
"Ich hätte wohl noch schneller loslaufen können", meinte Vollmer nach dem
Zieleinlauf.
Von Känel zum Dritten
Schnell losgelaufen ist Martin von Känel. Eine Runde vor Schluss
versuchte er erstmals, die bis dahin gut harmonierende Dreierspitzengruppe zu sprengen.
Es sollte allerdings beim Versuch bleiben, seine Verfolger liessen ihn nicht ziehen.
Einen Kilometer vor dem Ziel setzte von Känel erneut und dieses Mal erfolgreich zum
Angriff an. Nach 10,5 Kilometern ist der Reichenbacher als Erster im Stadion Liebefeld
eingelaufen, lediglich sechs Sekunden haben ihm zum Streckenrekord gefehlt. Diesen hatte
Stephan Kneubühl vor drei Jahren aufgestellt. Am Sonntag musste der STB-Athlet mit
Rang 2 vorlieb nehmen.
Seit 1999 hat der Sieger des Steinhölzlilaufs entweder Martin von
Känel oder Stephan Kneubühl geheissen: In den geraden Jahren hat Kneubühl
gewonnen, in den ungeraden von Känel. 2004 scheint Platz 1 also für Kneubühl
reserviert zu sein.
Noch nicht "klar" ist die nächste Rangverteilung bei den Frauen. Nathalie Kuhn,
Streckenrekordhalterin und vierfache Steinhölzlilauf-Gewinnerin, war am Wochenende
zwar nicht am Start. Die diesjährige Siegerin Corinne Zeller hat aber gute Chancen,
auch in einem Jahr wieder um vordere Plätze mitlaufen zu können. Sie hat ihr
Potenzial wohl noch nicht ausgeschöpft. Die 35-jährige Weissenburgerin hat erst
vor drei Jahren mit Laufen begonnen; sie befindet sich in ihrer zweiten "richtigen" Saison.
Wieder ein Teilnehmerrekord
458 Läufer haben an der 14. Austragung teilgenommen, was Rekord
bedeutet. OK-Präsident Thomas Winkler schätzt die Kapazitätsgrenze auf 600
bis 700 Teilnehmer. Für mehr Athleten wäre der Lauf zu klein. Winkler spielt mit
dem Gedanken, die Strecke auf einer 10-Kilometer-Schlaufe anzulegen. Mit einer Umfrage
versucht er herauszufinden, wie diese Idee bei den Läufern ankommt.
Finanziert wird der Steinhölzlilauf durch mehrere Sponsoren. Auf
einen Hauptgeldgeber kann Winkler nach wie vor nicht zählen. Obschon er dies
einerseits bedauert, ist er gleichzeitig nicht unglücklich darüber, nicht von
einem einzelnen Sponsor abhängig zu sein. Es gebe einige Beispiele von kleinen
Läufen, die nach dem Ausstieg des Hauptsponsors von der Bildfläche verschwunden
seien, sagt Winkler.
Der Steinhölzlilauf wird eine kleinere Veranstaltung bleiben,
die vor allem für Familien attraktiv ist. So wird in einer Spezialwertung die
grösste am Lauf klassierte Familie ausgezeichnet. Dieses Jahr haben die Wielands
aus Hinterkappelen den Preis entgegennehmen können. Vater, Mutter und fünf
Kinder haben den Steinhölzliwald unsicher gemacht. Auf Rang 2 lief übrigens
die Familie Zeller. Nicht nur Corinne Zeller, auch ihren Mann und ihre vier Kinder hat
das Lauffieber gepackt.
9. Dezember 2003, Der Bund
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