Ein Jahr der Premieren - und eine gut bekannte OL-Weltmeisterin
Premiere 1: Schnee wie noch nie am Steinhölzlilauf
Soviel Schnee wie dieses Jahr gab es in Bern im Dezember fast noch nie. 35 Zentimeter lautete
der offizielle Messwert am Donnerstagmorgen, 2. Dezember. Seit Beginn der Messungen 1931 gab es
im Dezember erst einmal mehr Schnee: Am 18.12.2008 wurden 38 Zentimeter registriert. Dies war
damals jedoch knapp zwei Wochen nach dem Steinhölzlilauf. Heuer nun schneite es in der Woche
vor dem Lauf. Entsprechend gestalteten sich die Vorbereitungsarbeiten aufwändiger als
üblich. Mit viel Einsatz wurde geschaufelt, gesalzen, gezuckert und Sägemehl gestreut,
um die gefährlichsten Passagen zu entschärfen. Schliesslich gestaltete sich die
winterliche Strecke laufbar, aber sehr anspruchsvoll. Nichtsdestotrotz meldeten sich 627
Läuferinnen und Läufer an, 568 wurden klassiert.
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Der Schnee erschwert die Vorbereitungsarbeiten
beträchtlich
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Kräfte zehrend ist der Schnee auch für die Läufer im Steinhölzliwald
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Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt: zufriedene Gesichter im Ziel
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Premiere 2: neuer Staffelwettkampf
Die Wettkämpfe begannen am Sonntagmorgen um 09.45 Uhr gleich mit einer Neuerung.
Zum ersten Mal wurde ein Staffelrennen angeboten. Zweier Teams liefen vier Ablösungen
über insgesamt 6 Kilometer. Jede Läuferin und jeder Läufer hatte dabei je zweimal
eine 1,5-km-Runde zurückzulegen. Auf besonderen Anklang stiess die Eltern-Kind-Kategorie, in
der schliesslich 21 Familien das Ziel erreichten. Hinzu kamen 16 Teams aus den Kategorien
Sie&Er-, Frauen- und Männer-Staffel. Angesichts dieses Erfolgs werden die Staffelrennen
voraussichtlich auch nächstes Jahr wieder angeboten.
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Der Start zum Stfelrennen ist erfolgt
(zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Grosser Einsatz in der Wechselzone
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Die Piccolos legen eine Bahnrunde zurück
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Gut bekannte OL-Weltmeisterin auf der Kurzstrecke
Auf der 4,4-km-Kurzstrecke startete mit der 17-fachen OL-Weltmeisterin Simone Niggli
fast schon eine gute Bekannte des Steinhölzlilaufs. Es war bereits ihr vierter Start im
Liebefeld - und ihr ebenso vielter Sieg. Mit einer Zeit von 16 Minuten 6 Sekunden war Simone Niggli trotz
der schwierigen Streckenverhältnissen nur rund 20 Sekunden langsamer als im letzten Jahr. Das
Podest der Siegerinnen komplettierten Karin Jaun aus Därligen und die Nachwuchs-OL-Läuferin
Rahel Friederich (LC Basel / OLG Basel). Auch auf dem Podest der Männer-Kurzstrecke waren
die OL-Läufer gut vertreten. Im Schlusssprint gewann Chrsitoph Rathgeb in 15 Minuten
15 Sekunden knapp 2 Sekunden vor Jonas Mathys. Dritter wurde Marcel Briggen, All Blacks Thun,
in 15 Minuten 24 Sekunden.
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Das Kurzstreckenfeld auf der ersten Runde (zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Simone Niggli findet auch auf verschneiten Wegen guten Halt
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Als ob sie es vor dem Start geahnt hätten: Die Sieger der Kurzstrecke:
Brigger (3.), Rathgeb (1.), Mathys (2.)
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Premiere 3: kenianische Siege im 10,5-km-Hauptlauf
Eine letzte Premiere gab es auch im abschliessenden 10,5-km-Hauptrennen. Mit Caroline Chepkwony
und Daniel Chebii standen erstmals Läufer aus Kenia am Start des Steinhölzlilaufs.
Die beiden liefen am Vorabend noch die Course de l'Escalade in Genf - Chepkwony wurde dabei
Zweite und Chebii Dritter in ihren Elite-Kategorien. Auf dem Rückweg nach Frankfurt/D
legte die in Deutschland wohnhafte kenianische Trainingsgruppe einen Zwischenhalt in Köniz ein.
Den Steinhölzlilauf gewann Caroline Chepkwony denn auch ungefährdet. Mit einer Zeit
von 42 Minuten 35 Sekunden lag Chepkwony, die über 10-km eine persönliche Bestzeit
von 32:40 aufweist, jedoch deutlich über dem Streckenrekord aus dem Jahr 2004, aber immer
noch 1 Minute 40 Sekunden vor der zweitplatzierten Brigitta Mathys vom LSV Biel. Brigitta Mathys
gewann letztes Jahr noch die Juniorinnen-Kategorie und lief nun also bereits in der Hauptklasse
aufs Podest. In einer Zeit von 44 Minuten 58 Sekunden klassierte sich die Vorjahressiegerin
Susanne Habegger auf dem dritten Rang.
Bei den Männern waren die Zeitabstände geringer. Daniel Chebii siegte mit einer
Sekunde Vorsprung auf Christian Mathys, LSV Biel. Mit einer Zeit 37 Minuten 28 Sekunden lag
aber auch Chebii deutlich über den Siegerzeiten der Vorjahre, was einerseits die
kräfteraubenden Verhältnisse bei der 21. Austragung illustrierte, andererseits aber
auch Indiz dafür ist, dass die Besetzung im 10,5-km- Hauptrennen auch in den vergangenen
Jahren jeweils sehr gut war. Und der letztjährige Tagessieger, Urs Schönholzer
(ST Bern Chnüttler), wurde in einer Zeit von 38:57 Dritter. Aber die Zeiten waren an
diesem schneereichen 21. Steinhölzlilauf letztlich Nebensache.
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Daniel Chebii ist guten Mutes
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Start zum Hauptrennen des 21. Steinhölzlilaufs
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Caroline Chepkwony im Steinhölzliwald
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Sieger im 10,5-km-Hauptlauf der Männer
Mathys (2), Chebii (1.), Schönholzer (2.)
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Das Läuferfeld im Wald
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Siegerin Caroline Chepkwony
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Weiteres zum 21. Steinhölzlilauf 2010
Fotos der Guggenmusik Tonschiisser, welche die Steinhölzliläuferinnen
und -läufer auch in diesem Jahr musikalisch unterstützen und für gute Stimmung sorgten
Artikel im Frutigländer, 10.12.10 (pdf, 1.0 MB)
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