Während der Schnee bei den Spitzenläufern Rekorde verhinderte, sorgte er bei den Kindern und den
übrigen Läuferinnen und Läufern - passend zum ersten Advent - für eine weihnachtliche
Atmosphäre. Mit Caroline Chepkwony und Patrick Ereng aus Kenia gewannen über 10,5 km die beiden Favoriten.
Viele Geschichten schrieben sich aber auch abseits der Podestränge.
Aus dem Lautsprecher im Stadion Liebefeld ertönte das Lied "Walking on Sunshine", als die Staffelläuferinnen
und -läufer um Viertel vor zehn zu ihrem Rennen starteten - laufen
mussten sie allerdings auf einer kleinen Neuschneeschicht und von der Sonne war nichts zu sehen.
Während der Woche war die Region Liebefeld/Köniz noch von Schneefällen verschont
geblieben. Am Sonntagmorgen kurz nach sieben Uhr öffnete Frau Holle jedoch ihr Fenster und
zauberte innert zwei Stunden eine weihnachtliche Stimmung ins Stadion und den Steinhölzliwald,
schön passend zum ersten Advent. Und dank dem Einsatz des Abwartes, der mit einem Schneepflug aufkreuzte,
konnten die Rennen planmässig gestartet werden.
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Die Guggenmusik Tonschiisser aus Schliern spielte nicht "Walking on Sunshine"
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Winterliche Stimmung im Steinhözliwald (zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Bei den Erinnerungsmedaillen wurde eine neue Serie begonnen.
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Der Schnee hielt aber auch Läufer aus weit entfernten Regionen nicht ab, an den 23. Steinhölzlilauf zu
reisen und schnell zu laufen. So gewann in der Kategorie M20 Patrick Ereng aus Kenia vor Alex Jodidio von der CA Sierre
aus dem Wallis, in der Kategorie M30 siegte der in Davos wohnhafte Südtiroler Gerd Frick, und bei den M40
triumphierte Bruno Invernizzi aus Quartino im Tessin. Bei den Frauen hingegen konnten - mit Ausnahme der
Tagessiegerin Caroline Chepkwony aus Kenia - Läuferinnen aus der Region zuoberst aufs Podest steigen:
in der Kategorie W30 Martina Tschan aus Köniz und bei den W40 Cornelia Meyer aus Spiegel b. Bern.
Mit der norwegischen OL-Läuferin Silje Ekroll Jahren startete über die 4,4-km-Distanz eine weitere
internationale Spitzenathletin. Sie lebt und studiert derzeit in Bern und hat dieses Jahr an den
OL-Weltmeisterschaften in Lausanne mit der norwegischen Staffel die Bronzemedaille gewonnen. Sie siegte
im Kurzstreckenrennen in 16.39,7 rund eine halbe Minute vor Mali Fasting. Dritte wurde in 18.14,5 Arianna
Sclabas aus Kirchberg.
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Start zur 4,4-km-Kurzstrecke mit dem späteren
Sieger Adrian Haller (Nr. 2092) in der Mitte
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Die norwegische OL-Läuferin Silje Ekroll Jahren im Stadion Liebefeld
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Siegerinnen Kurzstrecke von links: Arianna Sclabas (3.), Silje Ekroll Jahren (1.), Mali Fasting (2.)
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Doch viele Erfolgsgeschichten schrieben sich auch unabhängig von den Podesträngen. Mit fast
50 Teams entwickelt sich zum Beispiel das Staffelrennen immer mehr zu einer Attraktion am Steinhölzlilauf.
In Zweier-Teams werden in vier Ablösungen insgesamt 6 Kilometer zurück gelegt. Am beliebtesten war die
Sie&Er-Staffel mit 21 klassierten Teams. Doch auch die Eltern-Kind-Staffel sowie die reinen Frauen- und
Männerstaffeln boten attraktive Wettkämpfe. Einige Läuferinnen und Läufer starteten
danach sogar noch über eine längere Distanz.
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Mit dem Start zum Staffelrennen hat der 23.
Steinhölzlilauf begonnen
(zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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In der Wechselzone wird das Staffelband übergeben.
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Glückliche Gesichter am Ziel der Eltern-Kind-Staffel.
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Im 10.5-km-Hauptlauf entwickelte sich bei den Männern ein spannender Wettkampf. Nach der ersten
von vier Runden tauchte an der Spitze eine Fünferguppe auf, die sich nach einer zweiten Runde noch auf
ein Trio reduziert hatte. Der junge Walliser Alex Jodidio vom CA Sierre führte dieses Grüppchen,
dem auch der Vorjahreszweite Gerd Frick und Patrick Ereng aus Kenia angehörten, lange Zeit an. Auf der
letzten Runde musste er seine beiden Begleiter jedoch ziehen lassen. In einer Zeit von 34.51,6 siegte
schliesslich Patrick Ereng rund vier Sekunden vor dem Südtiroler Gerd Frick. Angesichts des Schnees auf
der Strecke erstaunte es nicht, dass Ereng fast drei Minuten über dem Steckenrekord seines Landsmannes
Paul Kipkorir aus dem Vorjahr blieb.
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Schneefall auch zum Start des 10,5-km-Hauptlaufs
(zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Das Spitzentrio Ereng, Jodidio, Frick im Steinhölzliwald
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Tagessieger 10,5 km von links: Gerd Frick (2.), Patrick Ereng (1.), Alex Jodidio (3.)
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Auch bei den Frauen blieb die Kenianerin Caroline Chepkwony mit einer Zeit 39.29,0 für die 10.5 km
deutlich über ihrem eigenen Streckenrekord. Sie gewann den Steinhölzlilauf jedoch zum dritten Mal
in Serie, was bislang noch keiner Läuferin gelungen war. Dahinter klassierten sich Martina Tschan in
42.23,5 als Zweite und Carmen Minder aus Bennwil in 44.13,8 als Dritte. Auf den guten 11 Gesamtrang lief
die blinde Spitzenschwimmerin Chantal Cavin aus Bern, die an den Paralympics 2012 in London ihre Schwimmkarriere
beendet hat und nun gemäss Zeitungsberichten für das Ziel Ironman-Triathlon trainiert. Mit einer Zeit
von 49.31,0 liess Chantal Cavin bei nicht einfachen Streckenverhältnissen über zwei Drittel der
Läuferinnen über 10.5 km hinter sich.
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Caroline Chepkwony unterwegs zu ihrem Sieg
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Läuferfeld im Stadion
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Im Ziel: Geschafft!
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Während der Schnee bei den Spitzenläufern Rekorde verhinderte, sorgte er bei den kleinsten Kindern,
die eine Bahnrunde über 400 m absolvierten, hingegen für eine weihnachtliche Atmosphäre und passte
hervorragend zu Samichlaus und Schmutzli, die bei der Rangverkündigung Chlouse-Säckli verteilten.
Auch etliche der älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer genossen die winterlichen Bedingungen,
insbesondere als sich im Hauptrennen die Sonne zeigte und das Lied "Walking on Sunshine" somit doch noch
seine Berechtigung hatte. Mit 687 gemeldeten und 612 klassierten Läuferinnen und Läufern nahmen
übrigens fast genau gleich viele Leute am Steinhölzlilauf teil wie im Jahr zuvor.
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Die Verlosung bildet den krönenden Abschluss des 23.
Steinhölzlilaufs
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Die Gewinnerinnen und Gewinner mit ihren Preisen
(zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Patrick Ereng freut sich über den Gemüse-Streit-Geschenkkorb
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Fotos: Martin Jörg, Bern
2. Dezember 2012, OK Steinhölzlilauf
Weitere Fotos und Berichte:
> Fotos vom 10,5-km-Hauptlauf von Edwin Krause (www.hobbyathletes.com)
> Spannender Rennbericht des Gesamtzweiten Gerd Frick
> Fotos von Daniel Werthmüller (PDF)
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