Trotz Regen viele Glanzlichter am 29. Steinhölzlilauf 2018
Ein neuer Teilnehmerrekord, die erfolgreichste Rennrodlerin der Schweiz als Ehrenstarterin und ein
ausserordentlich starkes Teilnehmerfeld mit einer zweifachen U20-WM-Dritten, der Schweizer Crossmeisterin,
der aktuellen Duathlon-Langdistanz-Weltmeisterin und dem M40-Marathon-Weltrekordhalter - diese Highlights
überstrahlten am 29. Steinhölzlilauf die regnerischen Wetterverhältnisse bei Weitem.
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Mit 1030 gemeldeten und 928 klassierten Läuferinnen und Läuferinnen
gab es trotz regnerischem Wetter einen Teilnehmerrekord
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Letzte Vorbereitungen im Trockenen.
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Der Start zum Staffelrennen erfolgte leider bei Regen.
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Bei den letzten Vorbereitungen morgens um 8 Uhr im Stadion Liebefeld war es noch kurz trocken, doch je näher
der Start des Staffelrennens rückte, desto mehr nahm der Regen zu. Am Ende des Tages zeigte sich, dass es seit
der 3. Austragung im Jahr 1992 am Steinhölzlilauf nie mehr so viel geregnet hatte wie nun am 2. Dezember 2018.
Bei der Stafette, die um 10 Uhr den 29. Steinhölzlilauf eröffnete, war der Regen aber nur die eine
Herausforderung, der Bändel mit dem Chip war die andere: Denn dieser war am Fuss zu tragen und musste bei
jedem Wechsel übergeben werden.
(Fotos & Copyright: © , Bern)
Die Zeitmessung per Chip vereinfacht Vieles - und insbesondere am Steinhölzliauf, an welchem in den meisten
Kategorien mehrere Runden zurückzulegen sind, erlaubt sie interessante Auswertungen in der Rangliste. Beim
Staffelrennen ist die Chipmessung jedoch eine Herausforderung. Bislang war der Chip in der Startnummer der
Teilnehmenden integriert. Viele Teams möchten am Schluss jedoch zu zweit ins Ziel einlaufen. Dies kann die
Zeitmessung vor Probleme stellen: Wenn der eine Läufer seiner Kollegin entgegen geht, löst er dadurch am
Ziel schon mal eine Zeit aus, und wenn die beiden dann einlaufen, werden nochmals zwei Zeiten für das gleiche
Team registriert. Welches ist nur die richtige?
Das Organisationskomitee entschied sich zusammen mit dem Zeitmesser TrackMaxx daher, einen Chip an einem Bändel
auszuprobieren. Wenn dieser beim Zieleinlauf jubelnd in die Höhe gehalten würde, würde er vom
Antennensystem jedoch nicht mehr erfasst. Aus diesem Grund musste der Bändel mit Chip am Fuss getragen werden,
was die Übergabe im Vergleich zu den Vorjahren etwas verlangsamte. Da allerdings alle Teams von dieser
Regeländerung betroffen waren, spielte es am Schluss keine Rolle und tat der guten Stimmung keinen Abbruch,
wie auch der Regen nicht.
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Delia Sclabas an der Startlinie zur 5.2-km-Kurzstrecke
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Der Startschuss zum Kurztsreckenrennen ist erfolgt.
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Das spätere Podest: 1. Pietro Calami (1106), 2. Derek Buccassi (1023),
3. Arnaud Dupré (1105)
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Im Steinhölzliwald führte der Regen bald einmal zu tiefem und rutschigem Boden – und diente der zweifachen
U20-WM-Dritten Delia Sclabas damit als willkommene Vorbereitung für die Cross-EM vom 9. Dezember 2018 in Tilburg (NED).
Die Seriensiegerin der Steinhölzlilauf-Kurzstrecke war auch dieses Jahr eine Klasse für sich über die
Distanz von 5.2 km und gewann in einer Zeit von 18:20. Zweite wurde in 21:03 Sina Michael vom ST Bern.
Lena Gehring aus
Biberist (21:43) komplettierte das Podest der Frauen.
Bei den Männern gewann Pietro Calami vom SA Massagno die 5.2-km-Kurzstrecke in 17:19. In einem Fotofinish
klassierten sich hinter ihm Derek Buccassi vom ST Bern als Zweiter und Arnaud Dupré vom CS Le Moulet als Dritter
in einer Zeit von je 17:30.
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Das Feld beim Start zum 10-km-Hauptlauf.
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Die Cross Schweizermeisterin Nicole Egger im Steinhölzliwald...
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...gefolgt von der Duathlon-Langdistanz-Weltmeisterin Petra Eggenschwiler.
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Die rutschigen Bodenverhältnisse kamen auch im 10-km-Hauptlauf den Startenden mit Crosserfahrung zugute.
Bei den Frauen lieferten sich die Cross Schweizermeisterin Nicole Egger von der LV Langenthal und die
Duathlon-Langdistanz-Weltmeisterin Petra Eggenschwiler aus Solothurn ein spannendes Rennen, welches Egger
schliesslich für sich entschied. In einer Zeit von 37:53 wiederholte sie ihren Sieg aus dem Vorjahr,
33 Sekunden dahinter lief Eggenschwiler als Zweite ins Ziel ein. Greta Stults vom TV Länggasse Bern wurde
in 42:53 Dritte.
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Eine 5er-Spitzengruppe verlässt das Stadion Liebefeld.
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Mark Kiptoo im Steinhözliwald
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Alems Dadi Lagese (1230) und Jari Piller (1147) auf der Verfolgung von Kiptoo.
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(Fotos & Copyright: © , Bern)
Bei den Herren forderte der M40-Marathon-Weltrekordhalter Mark Kiptoo aus Kenia die Berner Laufelite um Mekonen Tefera
und Andreas Kempf, welche letztes Jahr die Ränge 1 und 2 belegten und nun beide wieder am Start standen.
Mark Kiptoo absolvierte Ende Oktober den Marathon in Frankfurt in einer Zeit von 2:07:54 Stunden und stellte damit
einen Altersklassen-Weltrekord in der Kategorie M40 auf.
Ausschlaggebend für den Start von Mark Kiptoo am Steinhölzlilauf war eine karitative Aktion: Für
die Organisation Complete Sports Kenya sammelte der Berner Urs Hänni alte, aber noch brauchbare Laufschuhe und
Trainingsbekleidung, die dann kenianischen Nachwuchssportlern zu Gute kommen. Mark Kiptoo fungiert als Botschafter
für diese Organisation und half am Samstag vor dem Lauf, den Sammelstand im Sportshop einzurichten.
Am Sonntag reihte sich Kiptoo in der ersten von drei zu absolvierenden Runden in ein 5er-Spitzenfeld ein,
in welchem auch noch Kempf, Tefera, Jari Piller und Alems Dadi Legese vertreten waren. In der zweiten Runde
verschärfte Kiptoo dann das Tempo und siegte letztlich souverän in 32:36 mit fast einer Minute Vorsprung
auf seine Mitläufer. Im Sog von Kiptoo sicherte sich Jari Piller vom TSV Düdingen den zweiten Platz und
verwies Vorjahressieger Mekonen Tefera, auf den er letztes Jahr noch über eine Minute verloren hatte, auf Rang 3.
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Ehrenstarterin Martina Kocher neben OK-Präsident Thomas Winkler
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Martina Kocher übergibt die Preise an Nicole Egger und Petra Eggenschwiler.
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Gruppenbild der Gewinnerinnen und Gewinner der Schlussverlosung
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(Fotos & Copyright: © , Bern)
Und letztlich stand am 29. Steinhölzlilauf noch eine weitere Weltklasse Athletin im Einsatz: Martina Kocher,
Weltmeisterin 2016 und zweifache Vizeweltmeisterin im Rennrodeln, amtete als Ehrenstarterin für den 10-km-Hauptlauf.
Kocher hatte im August dieses Jahres ihren Rücktritt vom Spitzensport erklärt und fand nun anfangs Winter Zeit,
beim Steinhölzlilauf-Hauptrennen den Startschuss und an der Rangverkündigung die Preise abzugeben.
Martina Kocher zeigte sich angetan vom Anlass und war erstaunt über die Grösse – und in der Tat registrierte
der Steinhölzlilauf mit 1030 gemeldeten und 928 klassierten Läuferinnen und Läufern einen neuen
Teilnehmerrekord und dies trotz des Regens!
Text: Alex Reichenbach
Fotos: Martin Jörg
3. Dezember 2018, OK Steinhölzlilauf
Weitere Impressionen vom 29. Steinhölzlilauf 2018
Sonntag, 2. Dezember 2018
(Fotos & Copyright: © , Bern)
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