Nachwuchsstaffel zum Auftakt
Nachdem der Steinhölzlilauf letztes Jahr aufgrund der Massnahmen gegen das
Coronavirus auf zwei Tage aufgeteilt war, fand er dieses Jahr wie üblich
wieder an nur einem Tag, dem ersten Adventssonntag statt. Traditionsgemäss
begannen die Rennen mit dem Staffel-Lauf. Für die diesjährige Stafette
hatten zwei Nachwuchsläuferinnen im Vorfeld einen Start zusammen mit einer
Spitzenläuferin und einem Spitzenläufer gewonnen. Lena Baumann vom
TV Zollikofen startete mit Nicole Egger,
der 9-fachen Schweizer Meisterin
(3000 m bis Halbmarathon) und zweimaligen Steinhölzlilauf-Siegerin
(2017 und 2018). Die beiden gewannen dann auch prompt die Frauen-Staffel. Als
zweite Nachwuchsläuferin bildete Selina Gurtner vom AC Murten ein Team mit
Adrian Lehmann. Lehmann wurde unter anderem Team-Europameister 2016 im Halbmarathon
und gewann den Steinhölzlilauf 2019. Nach der Stafette startete er zum
Abschluss des Tages auch im 10,5-km-Hauptrennen, wie im nachfolgenden
Rennbericht von Jörg Greb nachzulesen ist.
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Sonniges Wetter zum Start der Staffelrennen (zum Vergrössern: Fotos anklicken).
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Adrian Lehmann im Steinölzliwald.
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Nicole Egger (ganz rechts) wartet in der Wechselzone.
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Sieger der Männer-Staffel: Luca Vogelasang und Marco Fasel.
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Ruth Raaflaub interviewt Selina Gurtner.
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Die Nachwuchs-Staffeln: Nicole Egger und Lena Baumann sowie Selina Gurtner und Adrian Lehmann.
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Das Siegerpodest bei der Sie&Er-Staffel...
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...bei der Eltern-Kind-Staffel...
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...und der Ü100-Staffel.
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(Fotos & Copyright: © , Bern)
Rolli und Aebersold Sieger am Steinhölzlilauf
Toprennen mit Topbesetzungen am 32. Steinhölzlilauf in Bern-Liebefeld: OL-Europameisterin
Simona Aebersold und Berglauf-EM-Medaillengewinner Dominik Rolli setzten sich nach spannenden Rennen
durch.
Aus dem Spitzenquintett auf der ersten von drei Runden vom Stadion Liebefeld durchs angrenzende
Quartier und den Namen liefernden Steinhölzli-Wald wurde zuerst ein Trio und dann ein Duo.
Und das packende Duell zwischen dem Berglauf-EM-Dritten Dominik Rolli
und Marathon-Spezialisten
und Schweizermeister Adrian Lehmann
entschied der sieben Jahre jüngere Rolli aus Oberbalm
in 33:19 Minuten für sich. Das Rezept: ein resoluter Kick beim Einbiegen auf die Leichtathletik-Piste,
250 m vor dem Ziel. «Ich krempelte meine übliche Strategie um und wartete diesmal lange
mit dem Angriff», sagte der 26-Jährige. Das Erlebnis und den Ausgang nutzt er als
Sondermotivation bei der Vorbereitung auf sein Marathon-Debüt im Frühling.
Nicht überrascht von diesem Ausgang zeigte sich der erfahrene Halbmarathon-Europameister
von 2016, Adrian Lehmann: «Um gegen Dominik zu reüssieren, hätte ich offensiver und
angriffiger laufen müssen.» Grund zur Beunruhigung sieht der Mann aus Spiegel in dieser
Spurtniederlage allerdings nicht. Mit den Stadtläufen in Bulle, dem Steinhölzlilauf,
der Escalade in Genf und dem Course de Noel erwartet ihn innert eines Monats ein gedrängtes
Programm. Es dient ihm im Hinblick auf das Frühlings-Marathon-Ziel in Zürich
als Wettkampfblock im Rahmen der Vorbereitung. Und zu Rolli sagt er: «Wir kennen uns bestens
aus unzähligen gemeinsamen Trainingsläufen. Da ist es schwer, Überraschendes
einzubringen.»
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Um 13:15 Uhr erfolgte der Start zum 10,5-km-Hauptlauf.
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Die Guggenmusik Tonschiisser aus Schliern sorgte für Ansporn.
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Das Spitzenfeld im Steinhölzliwald
(zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Rolli und Lehmann gemeinsam unterwegs
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Tagessieger (von links): Adrian Lehmann (2.), Dominik Rolli (1.), Neil Burton (3.)
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(Fotos & Copyright: © , Bern)
Schnelle OL-Frauen
Während bei den Männern aufgrund des taktischen sich-Abtastens zu Beginn der Streckenrekord
von Vorjahressieger Rolli nicht in Gefahr geriet, stellte bei den Frauen die OL-Läuferin
Simona Aebersold
mit 38:31 Minuten eine starke neue Bestmarke über die 10,5 anspruchsvollen Kilometer auf.
«Mein Last-Minute-Entscheid zur Teilnahme erwies sich als richtig», lachte die 24-Jährige aus
Brügg. Trotz wenig idealer letzter Vorbereitung – die OL-Szene feierte am Vorabend die
Aftersaisonparty – gelang ihr eine starke Leistung. «Beine und Körper spielten trotz Schlafmangel
toll mit», sagte sie.
Die Möglichkeit, Aebersold den Triumph streitig zu machen, sah ihre OL-Nationalkader-Kollegin
Sabine Hauswirth lange. «Ich kam in der zweiten Hälfte des Rennens näher», bemerkte die
35-Jährige aus Kirchenthurnen. Konkret wurde dieses Einholprojekt allerdings nie. Lachend hatte
sie auch sogleich eine Erklärung bereit: «Simona war in diesem Jahr im Gegensatz von mir vom
Rumpfkrafttest der Kaderläuferinnen befreit.» Dieser Test wenige Tage zuvor hat bei Hauswirth
starken Muskelkater hinterlassen.
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Simona Aebersold führte das Rennen bei den Frauen von Beginn weg an.
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Sabine Hauswirth folgte ihrer OL-Kader-Kollegin mit einer halben Minute Rückstand.
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Noelle Ingold und Alemitu Clerc im Steinhölzliwald.
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Tagessiegerinnen (von links): Sabine Hauswirth (2.), Simona Aebersold (1.), Céline Aebi (3.)
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Die schnellen OL-Frauen gut gelaunt im Ziel.
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(Fotos & Copyright: © , Bern)
Teilnahmerekord
Der Steinhölzlilauf 2022 war geprägt durch prächtiges Wetter, Sonnenschein,
angenehme Temperaturen und eine exzellente Stimmung. Und passend dazu resultierte ein neuer
Teilnehmerrekord: 1035 Angemeldete, 921 Gestartete und 914 Klassierte. Folgerichtig sorgte dies
auch bei den Organisatoren für frohe Gesichter. Der Steinhölzlilauf wurde seinem Renommee
als stimmungsvoller Saisonschluss mit einer auf die Läuferinnen und Läufer ausgerichteten
Organisation mehr als gerecht.
Jörg Greb
Impressionen 32. Steinhölzlilauf 2022
(Fotos & Copyright: © , Bern)
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